Overbeck auf Sylt, Nolde in der Südsee, 150 Jahre Emil Nolde – Meisterwerke
Museum Kunst der Westküste – 12. Februar bis 18. Juni 2017
Landesmuseum Schloss Gottorf in Schleswig
Nolde-Stiftung Seebüll
Zwei Tagesreise am 15./ 16. Juli nach Schleswig, Föhr und Seebüll
Overbecks auf Sylt
Fritz Overbeck und Hermine Overbeck-Rohte – Das Worpsweder Künstlerpaar auf Sylt und Föhr
Museum Kunst der Westküste, Alkersum/Föhr
Erstmals sind in einer großen Schau etwa 70 Arbeiten des deutschen Künstlerpaars zu sehen
Fritz Overbeck und Hermine Overbeck-Rohte – Das Worpsweder Künstlerpaar auf Sylt und Föhr Die Studienaufenthalte auf Sylt und Föhr leiteten eine künstlerische Wende im Schaffen von Fritz Overbeck (1869-1909) und Hermine Overbeck-Rohte (1869-1931) ein: Unzufrieden mit den Entwicklungen in der Worpsweder Künstlerkolonie, entdeckten sie auf den Inseln zwischen 1903 und 1912 für sich eine neue Motivwelt – das Meer, seine Brandung und die Dünenlandschaft mit den darin eingebetteten Friesenhäusern. Verbunden mit einer Aufhellung der Farbpalette,? fanden sie in der freien Natur zu einem spontanen, frischen künstlerischen Ausdruck. Aufgrund Overbeck-Rohtes schwerer Tuberkulose-Erkrankung war es dem Paar nie vergönnt, gemeinsam zu reisen: Overbeck arbeitete dreimal auf Sylt (1903, 1904 und 1907), Overbeck-Rohte reiste nach ihrer Genesung 1910/1911 nach Föhr sowie 1912 nach Sylt. Ihre auf den Inseln entstandenen Werke zählen zu den Höhepunkten beider Œuvres. Die Ausstellung präsentiert die auf Sylt und Föhr entstandenen Werke erstmals in einer groß angelegten, etwa 70 Arbeiten umfassenden Zusammenstellung. Sie entstand in Kooperation mit dem Overbeck-Museum, Bremen. Zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Katalog. In Skagens Licht – Von P.S. Krøyer bis Joakim Eskildsen In dem kleinen Fischerort Skagen an der nördlichsten Spitze Dänemarks, wo zwei Meere aufeinandertreffen, entwickelte sich seit den 1870er Jahren eine in der zeitgenössischen Kunstwelt über die Landesgrenzen hinaus Aufsehen erregende internationale Künstlerkolonie. Die besonderen Lichtverhältnisse, der helle, ausgedehnte Sandstrand und die hohen Dünen an der als ausgesprochen ursprünglich angesehenen Küste begeisterten nicht nur die dänischen Künstler, sondern auch Maler Skandinaviens und Deutschlands. Alle hatten sich zuvor mit den modernsten künstlerischen Entwicklungen, und demnach mit der Freilichtmalerei und dem Impressionismus, in Paris auseinandergesetzt und fanden nun zu ihrem ganz eigenen Ausdruck und zu ihrer individuellen, auf die Landschaft und den Alltag bezogenen Thematik. Peder Severin Krøyer und Marie Krøyer, Michael Ancher und Anna Ancher, Viggo Johannsen, Laurits Tuxen, Christian Krogh u.a. gehören diesem Kreis als wichtige Protagonisten an. Die Sammlung Kunst der Westküste verfügt über den wohl größten Bestand in einem deutschen Museum. Die Ausstellung präsentiert erstmals in einer großen Zusammenschau diese Meisterwerke – und setzt sie in Bezug zu drei ausgewählten zeitgenössischen internationalen Positionen, die auf ebenso eigenständige Weise die Skagener Motivwelt neu interpretieren: Joakim Eskildsen (FI), Ulrik Møller (DK) und Birgit Fischötter (D). Schicht und Striptease Herbert Dombrowskis Hamburg Die Schwarz-Weiß-Arbeiten des Hamburger Fotografen Herbert Dombrowski (1917-2010) geben feinfühlige und spannende Einblicke in den Alltag der 1950er Jahre in Hamburg-Altona und auf St. Pauli. Sie öffnen den Blick auf eine Zeit zwischen Verdrängung des im Dritten Reich Erlebten und dem beginnendem Wirtschaftswunder. Im „richtigen“, für Dombrowski immer einmaligen Moment ausgelöst, fangen die Aufnahmen nach den Jahren des entbehrungsreichen Kriegs das Leben in den Werften, auf dem Fischmarkt, auf der Reeperbahn, in den Ballhäusern bis hin zu den eher mondänen Derby-Veranstaltungen ein. Dombrowski, der in der NS-Zeit antisemitisch verfolgt, untertauchte und inhaftiert wurde, verlor im Krieg alles bis auf seine Leica-Kamera. Mit ihr begann er als Berufsfotograf zu arbeiten. Für Dombrowski musste dabei „jedes Bild eine Geschichte erzählen oder eine leise Dramatik darstellen“. Er dokumentierte auch das „alte“ Altona, das dem Abriss zum Opfer fallen sollte: das Milieu in den Gassen der von außen betrachtet so pittoresk anmutenden Arbeiterquartiere, wo auf den Trottoirs freilaufende Hühner und spielende Kinder das Bild prägten. Die Wohnungsbaugesellschaft Neue Heimat wollte die Stadt für ein neues modernes Altona verschwinden lassen. Die Ausstellung vereint eine Auswahl von ca. 50 Werken Dombrowskis. Sie entsteht in Zusammenarbeit mit der Galerie Hilaneh von Kories, Berlin. (Quelle: Pressetext)
Nolde in der Südsee
Die Reise erschien beschwerlich, aber sie war beileibe kein Abenteuer ungewissen Ausgangs, sondern eine sorgfältig durchgeplante Abfolge von Transfers unter der Obhut bewaffneter Kolonialbeamten. Der norddeutsche Expressionist Emil Nolde wollte das Ursprüngliche – die wichtigste Inspirationsquelle für den Primitivismus innerhalb der Kunst der Moderne – an Ort und Stelle erleben und nicht nur im Berliner und Dresdner Völkerkundemuseum mit ihren Südsee- und Afrika-Exponaten begutachten. „Als ich in fremden Ländern reiste“, schrieb er später, „war es mein besonderes Verlangen, einige von jeder Zivilisation unberührte Erstheiten der Natur und der Menschen kennen zu lernen .“ Diese Sehnsucht nach einer neuen und zugleich ganz alten Welt (die sich im Grunde genommen rückwärts gegen den beschleunigten Fortschritt auflehnte) teilte er mit vielen seiner Kollegen; man denke nur an Slevogts Ägyptenbereisung oder an die Touren von Macke, Moilliet und Klee nach Tunesien. Anders als jene Zeitgenossen scheute Nolde allerdings das Risiko des Alleinreisens und begab sich, wie ein Protagonist des heutigen bequemen Pauschaltouristen, unter die Obhut einer straffen Organisation: Im Oktober 1913 brach er zusammen mit seiner Frau Ada in die Südsee auf; sie nahmen als nicht-offizielle Mitglieder teil an der „Medizinisch-demographischen Deutsch-Neuguinea-Expedition“, die die beiden Tropenärzte Ludwig Külz und Alfred Leber im Auftrag des Reichskolonialamts durchführten, um die so genannten „Schutzgebiete“ der Kolonialmacht Deutsches Reich zu begutachten. Im Fernzug ging es von Berlin nach Moskau, von da aus mit der Transsibirischen Eisenbahn über die Stationen Ural, Sibirien und Baikalsee weiter in die Mandschurei. Anfang November folgte in Kobe die Einschiffung, über das Gelbe Meer fuhr Nolde auf dem Jangtsekiang und dem Han nach Manila und weiter durch die philippinische Inselwelt und über den Pazifischen Ozean. Am 13. Dezember dann kam die Gruppe in Rabaul auf Neu-Pommern an; in den folgenden Monaten sollten sich noch Exkursionen, etwa zur Gazelle-Halbinsel, anschließen. Zunächst aber seufzte Emil Nolde recht ermattet: „Weihnachtsabend bei dieser Wärme!“ Das schwülheiße Klima war ungewohnt, der Maler litt ab Anfang 1914 an Amöbenruhr und entschied sich deshalb im Frühjahr für die Rückreise nach Berlin. Die herrschende Witterung hatte zunächst jedoch erst einmal Auswirkungen auf Noldes Technik: Er fertigte Hunderte von – natürlich auch sehr viel leichter zu transportierenden – Aquarellen an, aber nur insgesamt 19 Gemälde. Ölfarbe trocknete bei der hohen Luftfeuchtigkeit nicht durch; die Bilder mussten mit Papier bedeckt zurücktransportiert werden. Sie kehrten erst sieben Jahre später in Noldes Obhut zurück – denn nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde das Reisegepäck von den Engländern beschlagnahmt, es fand sich 1921 in einem Lagerhaus in Plymouth unversehrt an. Die feinen senkrechten Knicklinien auf den so lange aufgerollten Leinwänden sind heute noch leicht auszumachen auf den versonnen am Strand lagernden „Papuajünglingen“, auf dem strahlend türkisblauen Seestück „Nusa lik“ – und ebenso auf den üppig farbstrotzenden Flora-und-Fauna-Ansichten, die wie aus der Beschaulichkeit einer stillen Hütte heraus gemalt zu sein scheinen.Das Brücke-Museum Berlin präsentiert bis Ende Mai 30 Exponate der Ära „Emil Nolde in der Südsee“ – eine notgedrungen konzentrierte Ausstellung, die größtenteils aus bisher nicht gezeigtem Privatbesitz bestückt ist. Die umfangreicheren Bestände der Nolde-Stiftung Seebüll nämlich sind unter dem Titel „Emil Nolde und die Südsee“ momentan in der Münchner Hypo-Kunsthalle zu sehen. Doch auch in der kleinen Auswahl erschließt sich schnell der frappierend kühle, fast wissenschaftliche Blick des ansonsten so emphatischen Nolde. Seine Reihen von Südseeköpfen zeigen stolze Häuptlinge mitsamt ihrem Schmuck und junge Insulanerinnen im klassischen Halbprofil, sie reduzieren fremdartig anmutende Haartrachten zu prägnanten Linien und Flächen und untersuchen den Schnitt exotisch anmutender Gesichter – doch niemals ist es Noldes Ziel, in der intensiven Annäherung an einen Porträtierten selbst zum „Naturmenschen“ zu werden, wie es etwa Gauguin ersehnte. Wohl suchte Nolde unweigerlich nach der metaphysischen Dimension, dem „göttlichen Funken“. Doch korrespondierend zum damaligen Bestreben der Ethnologen, mit Hilfe der sich rasch verbreitenden Fotografie „authentische“ Bilder hervorzubringen, beschränkt er sich darauf, den unschuldigen Ausdruck einer Gesellschaft zu bewahren, über die – paradise lost – bald die Zivilisation hereinbrechen würde.
150 Jahre Emil Nolde – Meisterwerke
Magier der Farben
Vom tonigen Impressionisten zum farbstarken Maler der Moderne:
Zu Emil Noldes 150. Geburtstag hat die Nolde-Stiftung im früheren Wohnhaus des Künstlers zahlreiche Meisterwerke zusammengestellt. Eine gefühlvolle Annäherung auf engstem Raum.
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Der Kunsthistoriker musste draußen bleiben. Christian Ring, von Haus aus eben solcher, hat sich für die Ausstellung zum 150. Geburtstag Emil Noldes ganz an den Rat von Joachim von Lepel, früherer Sekretär des expressionistischen Malers, gehalten: weniger Intellekt, mehr Gefühl. Und kaum eine andere Ausstellung zeigte den nordfriesischen Künstler je so vielseitig.
Unter dem Titel „Meisterwerke“ zeigt die Nolde-Stiftung im früherem Wohnhaus des Malers in Neukirchen-Seebüll nahe der dänischen Grenze tiefe Einblicke in dessen Leben und Werk. Allein im lichtdurchfluteten Bildersaal reihen sich in der 61. Jahresausstellung der Stiftung mehr als 30 Gemälde aller Schaffensperioden. 130 Kunstwerke umfasst die Ausstellung zum runden Geburtstag des Malers (1867-1956) insgesamt, darunter 50 Malereien – und 23 Werke, die noch nie in Seebüll zu sehen waren.
„Sie müssen alle miteinander sprechen“, sagt Ring, Direktor der Nolde-Stiftung, zur Herausforderung, das Jahrzehnte umfassende Oeuvre auf kleinstem Raum zu präsentieren. Zentral an der Stirnseite des Bildersaals prangen drei Selbstbildnisse Noldes, umrahmt von knalligen Sonnenblumen. „Sie zeigen, wie sich Nolde verändert hat, mit schüchternem abweichenden Blick als 50-Jähriger und selbstsicher als 80-Jähriger“, erklärt Ring die Gemälde aus den Jahren 1917 und 1947, die nun erstmals als Triptychon zu sehen sind.
Auch Weggefährten erhalten Platz: In Form des von der Stiftung neu erworbenen Gemäldes «Probst Vilstrup und Frau», auf dem Noldes frisch angetraute Frau Ada erstmals zu sehen ist, sitzend mit ihrem Onkel. Oder im „Doppelbildnis“ (1913), in dem der Künstler versuchte, das innere Seelenleben und die Empfindungen eines befreundeten Schweizer Arztes darzustellen, statt dessen detailgetreues Porträt zu malen.
Auf engstem Raum kann der Besucher anhand der „Meisterwerke“ Noldes Weg von der tonigen impressionistischen Malerei hin zu seiner Rolle als Wegbreiter der Moderne und Mitglied der Berliner „Brücke“-Gruppe um Ernst Ludwig Kirchner nachverfolgen. Ausgehend vom dunklen „Probst Vilstrup“ (1902) werden Noldes Werke nach und nach farbiger, die Pinsel länger, die Striche breiter. Gut zehn Jahre später ist er im Expressionismus angekommen: „Kerzentänzerinnen“ (1912) faszinieren mit kräftigem Rot. „Lebensfreude, Aufgelöstheit der Form, nur noch Farbe pur“, sagt Ring. Die „Leute im Dorfkrug“ (1912) zeigen eine ungewohnt schroffe Seite des Künstlers.
Spätestens jetzt war Nolde ein „Magier der Farbe“, wie die Kunsthistorikerin und stellvertretende Stiftungsdirektorin Astrid Becker es ausdrückt. Nicht nur in den wütend orange-roten Wolken, mit denen Nolde die karge Marschlandschaft seiner Heimat in Öl festhält, sondern auch bei den Aquarell-Kabinetten, die erstmals auf verschiedenfarbig gestrichenen Wänden hängen. Blumen, Kakteen, teils in wilder Petersburger Hängung. „Um aus dem Vollen schöpfen zu können“, begründet Ring die Neuerung.
„Natürlich könnten die Bilder rechts und links gut zwei Meter Platz gebrauchen“, weiß auch er zu den Werken im Bildersaal. Dank der ausgewogenen Farbgestaltung gelingt ihm und seinem Team aber das schier Unmögliche: Die Ausstellung fühlt sich gut an. Zwei kleine Bilder aus dem romantischeren Spätwerk sorgen etwa im Saal für Ruhe
Auch in diesem Jahr planen wir wieder Reisen zur Kunst.
Im Laufe des Jahres werden wir wieder die eine oder andere Tagesreise zu wichtigen Ausstellungen anbieten, wie nach Potsdam (November 2017) in das neue Barberini-Museum zur Beckmann-Ausstellung, zu den Nolde Ausstellungen nach Leipzig (10./11. Juni) und Wiesbaden (2. Juni).
Auch eine Fahrt zur Overbeck-Ausstellung im Museum Kunst-der-Westküste auf Föhr (15./16. Juli) mit anschließendem Besuch des Nolde-Museums und ein Besuch der Ausstellung Otto Modersohn – MÜNSTERLAND! im Otto Modersohn Museum in Tecklenburg wären wohl möglich.
Allgemeine Bedingungen:
Das Museum ist kein Reiseveranstalter im Sinne des Gesetzes (§§ 651 a ff BGB), sondern vermittelt lediglich unentgeltlich und ohne Verantwortung die Leistung Dritter (Busunternehmen, Deutsche Bahn, Hotel, Museum etc.). Das Museum haftet folglich auch nicht für Ereignisse, die außerhalb seines Tätigkeitsbereiches liegen, wie z.B. Veranstaltungsunfall, Busunfall, Fehlbuchungen im Hotel etc. Die Anmeldung zu und Teilnahme an einer vom Museum vermittelten Kunstreise schließt die Anerkenntnis der vorstehenden Erklärung ein.
Bitte ausdrucken, ausfüllen und per Fax oder Post an das Modersohn Museum Fischerhude senden
An der Reise nach Wiesbaden möchte ich / möchten wir teilnehmen
Name:
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Datum:
Modersohn Museum Fischerhude
In der Bredenau 95, 28870 Fischerhude
Telefon 04293-328 · Fax 1435
info@modersohn-museum.de
www.modersohn-museum.de